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Die Kindertraumatologie befasst sich mit den Verletzungen im Kindesalter und deren Folgen. Die Verletzungen im Kindesalter haben als Besonderheit, dass sie an einem wachsenden Organismus erfolgen. Es bestehen daher andere Kompensations- und Reparaturmechanismen als beim Erwachsenen. Durch das Vorhandensein von Wachstumszonen im Knochen bedarf es speziell angepasster Therapiekonzepte mit einer entsprechenden Nachbehandlung.

Wenn sich ein Kind verletzt, bedeutet das immer auch eine hohe emotionale Belastung für Eltern und Angehörige. Über- und Unterschätzung der Verletzungsschwere können vorkommen und nur durch sorgfältige, kindgerechte Anamneseerhebung, Untersuchung und weiterführende Diagnostik beantwortet werden.
Für die Behandlung kindlicher Verletzungen ist die Kenntnis der Abläufe am wachsenden Skelett Voraussetzung. Dieses Wissen sollte sowohl die Möglichkeiten der Korrektur des wachsenden Skelettes selbst als auch alle möglichen Reaktionen der Wachstumszonen des Skelettes auf eine Verletzung umfassen. Ein kindlicher Knochenbruch kann das Wachstum beschleunigen oder verzögern. Umgekehrt steht dieser „Bedrohung“ von Seiten des Wachstums als Vorteil die enorme Regenerationsfähigkeit gegenüber. Sie lässt kindliche Brüche innerhalb kürzester Zeit fest werden und korrigiert manche Achsenfehler perfekt aus.
Der Großteil der Verletzungen kann ohne einer Operation behandelt werden. Auch vermeintlich „falsch“ anbehandlelte Verletzungen können ohne weitere Operation folgenlos ausheilen. Knöcherne Verletzungen an den Armen treten bei Kindern 2 – 3 mal so häufig auf wie an den Beinen. Die häufigsten Frakturen im Kindesalter findet man zu 55 % am Unterarm und zu etwa 20 % am Oberarm. Dabei ist vor allem bei Schaftfrakturen des Unterarms und bei den ellbogennahen Oberarmfrakturen häufig eine operative Behandlung notwendig. In etwa 18 % der Fälle ist der Unterschenkel betroffen.